
Lieber Leser,
Ich schaue gerade in die Wälder des Odenwalds – es dämmert und ist schon fast dunkel. Die Wolken sinken immer tiefer, verschmelzen mit den kahlen Zweigen der Bäume. Die Winterlandschaft träumt – auch ohne Schnee in vergessender Stille. Dabei fällt mir ein, dass ich dieses Bild und dieses Gefühl schon „ewig“ kenne. Schon vor vielen Jahrzehnten hat mir die winterliche Natur dasselbe Gefühl vermittelt. Die Natur mit Deiner Stimmung ist in ihrer Erscheinung beständig – sie vermag ebenso Ewigkeit zu vermitteln wie der sternenklare Nachthimmel. Weihnachtsmotiv 2021
Diese Erinnerungen stammen aus einer Zeit, in der vieles ganz anders war. Es gab nicht diese Vielfalt an Eindrücken. Wichtig waren die Menschen und Ereignisse, die einen umgaben, die Ereignisse, die man sehen und „berühren“ konnte. Vieles war nicht so abstrakt, sondern gelebte Realität. Heute ist die Intensität des Alltags enorm geworden. Stress und Gedankenflut der Menschen auf dem Planeten nehmen immer mehr zu und sind durch eine zunehmende Vernetzung der Menschen potentiell für jeden zu hören. Doch nicht alles hat sich verändert. Die Natur ist in ihrer stillen Vollkommenheit konstant geblieben. Die Natur und die Grundlage unseres Lebens nimmt am potentiellen Wachstum des Gedankensturms nicht teil. Unsere Gedanken bauen Welten, die keinen Bezug zur realen Welt haben. Wir geraten in einen Gedankenstrudel und spüren die Last der Anforderungen an uns durch andere und durch uns selbst. Wir nennen das Realität – aber ist es das auch? Sind es am Ende nicht nur Gedankenmodelle, die keine wirkliche Tiefe haben und keine Abbildung im wahren Sein finden? Versuchen Sie, Ihre Gedanken ruhen zu lassen, den ständigen inneren Dialog in uns zu beruhigen und das Sein, den Raum und die Welt in ihrem Sein zu erfassen. Das Gefühl innerer Zufriedenheit, das Gefühl von „innerem Raum“, nicht an äußere Bedingungen gebunden, ist die Grundlage für körperliche und seelische Gesundheit. Dieses „Ruhen in uns selbst“ ist die Voraussetzung für kreatives Arbeiten und wahrhaftige Begegnungen mit unseren Mitmenschen. In diesem „Raum“ gibt es keine Grenzen, keine Urteile, keinen Zwist, keine trennenden Gedanken, sondern nur das in uns allen leuchtende Licht der Welt. Ich wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und viel Tiefe und Besinnlichkeit zwischen den Jahren als Grundlage für ein gutes neues Jahr.
Ihr Alexander Michalzik und das gesamte Biotikon-Team
PS: Wenn Ihnen die von einem unserer Mitarbeiter gestaltete Weihnachtskarte gefällt, können Sie das Motiv hier herunterladen.